Weltfußballer 2018: Verdienter Sieg für Luka Modric?

By | 4. März 2019

Könnten wir zum 23. September 2018 zur Verleihung zum Weltfußballer des Jahres zurückreisen, würden wir vorher schnell bei magnes.org einen aktuellen Bonus Code suchen und dann eine grandiose Wette platzieren – denn mit diesem Ergebnis hat man nach den letzten Jahren nicht unbedingt gerechnet. Dass der Kroate Luka Modric die Auszeichnung in den Händen halten durfte, freut uns natürlich sehr – endlich konnte der Siegeszug von Ronaldo (oder wahlweise Messi) unterbrochen werden, der seit sage und schreibe 2007 angehalten hat!

Da wir den kroatischen Sport und seine Sportler natürlich lieben, ist es für uns keine Frage, dass Modric den Preis verdient hat. Aber wir wollen das Thema trotzdem noch einmal so neutral wie möglich aufrollen und nachvollziehen, wie der Spieler von Real Madrid es in der letzten Saison zum Weltfußballer geschafft hat.

Wer entscheidet eigentlich über die Nominierungen?

Erstmal schauen wir uns kurz an, wie der Weltfußballer überhaupt gewählt wird. In jedem Land geben der Kapitän der Nationalmannschaft, der Nationaltrainer und die Presse je drei Stimmen ab und nominieren damit drei Spieler. Es werden dementsprechend Punkte vergeben: 1 Punkt für den dritten Platz, 3 Punkte für den zweiten Platz und 5 Punkte für den Namen auf dem ersten Platz. Online kann man sich sogar eine detaillierte Tabelle ansehen, in der man die einzelnen Stimmen nachlesen kann. Wir können so erfahren, dass z.B. Joachim Löw Modric auf den ersten Platz gewählt hat, während Manuel Neuer ihm immerhin noch seine zweite Stimme (also 3 Punkte) gab. Aufgrund dieses Systems entscheidet sich am Ende, welche drei Spieler die meisten Punkte bekommen haben und offiziell nominiert werden. Ernannt wird der Weltfußballer dann schließlich in der feierlichen Zeremonie.

“Es war eine unglaubliche Saison”

Modric war sichtlich bewegt und bedankte sich sowohl bei seinen Teamkollegen von Real Madrid als auch bei seinen Kameraden der kroatischen Nationalmannschaft. Er sprach von einer unglaublichen Saison, die er hinter sich hat und seinem Stolz auf diesen besonderen Preis. Aber wie unglaublich war seine Spielzeit wirklich?

In der Tat hat Modric in der letzten Saison eine Spitzenleistung gezeigt. Die Nominierung zum Weltfußballer war praktisch die logische Folge der Entwicklung, die sich abzeichnete, nachdem er bei der Weltmeisterschaft in Russland zum besten Spieler der WM und zum besten Fußballer in Europa gekürt wurde. Das kroatische Team schaffte es – auch dank seiner Hilfe als Kapitän der Mannschaft – ins WM-Finale und musste sich dort nur Frankreich geschlagen geben (deren Trainer Didier Deschamps die Trophäe als Trainer des Jahres mitnehmen durfte). Dass die Abstimmung zum Weltfußballer relativ kurz nach der WM stattfand, mag also sicherlich einen Einfluss auf Luka Modrics Wahl gehabt haben. Aber auch ein Turnier ist Teil einer Saison und muss als solches bewertet werden. Doch seine Leistung im Real-Trikot beeindruckt ebenfalls, denn darin gewann Modric schon viermal die Champions League.

Hat er den Titel also verdient? Wir denken: auf alle Fälle. Endlich gebührt die Ehre mal einem anderen Spieler als den üblichen beiden Verdächtigen – und dann noch einem Kroaten! Besser hätte das kroatische Fußball-Jahr 2018 kaum laufen können.