Niko Kovac: Ich schäme mich

By | 17. November 2014
Niko Kovac gibt Kader für die Länderspiele gegen Argentinien und Italien bekannt

HNS

Das 1:1 Unentschieden in der EM-Qualifikation 2016 zwischen Kroatien und Italien sorgt einen Tag nach dem Spiel für viele Schlagzeilen. Leider geht es dabei nicht um das sportliche, sondern um die unschönen Szenen und Bilder für welche kroatische Hooligans verantwortlich sind. Auch Kroatiens Nationaltrainer Niko Kovac äußerte sich dazu und fand klare Worte für die Geschehnisse im San Siro.

Das mediale Echo auf die gestrigen Vorkommnisse im EM-Qualifikationsspiel zwischen Kroatien und Italien ist groß, nahezu sämtliche Sportmedien in Europa beschäftigen sich heute mit den Fan-Ausschreitungen und dem Verhalten kroatischen Hooligans. Das Fazit ist überall gleich, die Geschehnisse im San Siro werden von allen Seiten auf schärfste kritisiert und rücken die kroatischen Fußball-Fans in ein schlechtes Licht.

Auch Kroatiens Nationaltrainer Niko Kovac fand nach der Partie klare Worte für die Szenen und Bilder die sich Mitte der zweiten Halbzeit abgespielt hatten:

Das ist nicht das erste Mal, dass so etwas passiert und das ist auch kein Zufall. Ich hoffe, dass die verantwortlichen Organe endlich einen Weg finden, um so etwas zu verhindern. Das schadet unserem Ansehen in der Welt. Ich schäme mich

Kovac betonte aber auch, dass diese bestimmte Gruppierung nicht repräsentativ für alle kroatischen Fußball-Fans steht bzw. das Land Kroatien:

Ich bin traurig und enttäuscht und hatte gehofft, dass dies nicht mehr vorkommt. Das waren keine Fans, sondern nur eine bestimmte Gruppierung, offensichtlich immer wieder die gleiche. Uns waren die Hände gebunden, ich finde keine passenden Worte dafür und wir müssen fragen ob es hier wirklich noch um den Fußball geht. Wen jemand ein Problem hat, dann soll er dies außerhalb des Stadions klären. Es waren Kinder im Stadion, wenn denen etwas passiert wäre. Wir alle müssen uns fragen wie wir so etwas in Zukunft unterbinden, denn das ist nicht das Bild Kroatiens. Kroaten sind aufrichtig, ehrliche Leute die anderen Nationen gegenüber offen sind und das hier führt zu nichts

Hier und dort werden auch Stimmen laut, die das Resultat in Frage stellen. Ob das 1:1 Unentschieden Bestand haben wird, bleibt auf jeden Fall abzuwarten. Die UEFA wird die Vorkommnisse ganz genau analysieren und eine drakonische finanzielle Strafe wird es für den kroatischen Fußballverband HNS garantiert geben. Leider ist es jedoch nicht das erste mal, dass kroatische Hooligans sich so bei Auftritten der Nationalmannschaft präsentiert haben. Auch die Tatsache, dass während des Spiels erneut Sprechchöre mit faschistischem Hintergrund („Für die Heimat bereit“ sowie „Auf geht’s Ustasa“) zu hören waren dürften nicht zu einem milden Urteil beitragen.