Mario Mandzukic: Guardiola war respektlos

By | 1. November 2014
Guardiola wirft Mandzukic aus dem Kader für das DFB-Pokal-Finale

AFP

Der kroatische Nationalspieler Mario Mandzukic hat sich bisher öffentlich nie zu den Gründen seines Wechsels vom FC Bayern München zu Atletico Madrid geäußert. Es ist jedoch ein offenes Geheimnis, dass der 28-jährige Angreifer den deutschen Rekordmeister aufgrund von Differenzen mit Bayern-Trainer Pep Guardiola verlassen hat. Nun hat sich Mandzukic in der SportskeNovosti erstmals über Guardiola und das Verhältnis zu dem Spanier geäußert und nahm dabei kein Blatt vor den Mund.

Bilder sagen oftmals mehr als tausend Worte, so auch bei dem oben gezeigten Foto von Mario Mandzukic und Pep Guardiola. Während der Spanier etwas verschmitzt lächelt, lässt Mandzukic mit seiner Mimik keinen Zweifel daran was er von dem „Späßchen“ und seinem Ex-Trainer hält – nicht viel.

Der kroatische Nationalspieler hat die Bayern diesen Sommer nach zwei äußerst erfolgreichen Jahren in Richtung Madrid verlassen. Der Abschied aus München verlief dabei alles andere als normal. Im letzten Pflichtspiel der Saison, dem DFB-Pokal-Finale gegen Borussia Dortmund, stand Mandzukic nicht mal mehr im Kader. Wieso, weshalb, warum? Darüber hat sich Guardiola ausgeschwiegen, Mandzukic äußerte sich wie folgt dazu:

Es war Guardiolas Entscheidung mich vor dem Finale des DFB-Pokals  nicht in den Kader zu berufen

Doch das Verhältnis zwischen den beiden war nicht erst zum Saisonende hin „kaputt“, bereits zu Saisonbeginn gab es, auch öffentlich, Diskrepanzen zwischen den beiden:

In den ersten Monaten, nachdem er zu Bayern gekommen war, merkte ich, wie sich die Dinge veränderten. Ich habe so hart daran gearbeitet, alle Neuerungen aufzunehmen, aber damit so etwas klappt, müssen beide Seiten guten Willen zeigen

Sein Verhalten ihm gegenüber bezeichnet der Kroate als respektlos:

Außerdem wollte er – wenn man die Fakten betrachtet – nicht, dass ich die Torjägerkanone gewinne. Deswegen ließ er mich am Ende der Saison nicht spielen. Dieser Titel ist mir nicht wichtig, aber das zeigt, wie respektlos er mir gegenüber war und wie sehr er mich loswerden wollte

Der Entschluss die Bayern zu verlassen stand für Mandzukic wohl schon vor dem WM 2014 in Brasilien fest:

Ich habe gemerkt, dass es keine Zukunft mehr für mich gibt und habe in den letzten Monaten meinen Frieden damit gemacht Bayern zu verlassen

Laut Mandzukic hat Guardiola nicht mit offenen Karten gespielt:

Ich hätte es ihm viel höher angerechnet, wenn er zu mir gekommen wäre und gesagt hätte: Hör zu Mario, du passt nicht in meine Vision des Spiels, ich brauche einen anderen Stürmer

Eine zukünftige Zusammenarbeit mit Guardiola ist für Mandzukic keine Option mehr:

Ob ich mich mit Guardiola treffen würde, wenn er mich auf einen Kaffee einladen würde? Das wird nicht passieren. Als Profi muss ich niemanden mögen oder nicht mögen, aber wenn ich eine negative Energie mit jemandem spüre, dann meide ich diese Leute

Darüber hinaus betonte er, dass er in München nur ein Problem mit dem Trainer hatte und mit sonst niemanden im Verein. Im Gegenteil, Mandzukic trauert der Zeit bei den Bayern nach:

Ich vermisse so viele nette Leute, die ich in München getroffen habe.Ich vermisse auch Freunde wie Schweinsteiger, Ribery, Alaba oder Shaqiri und all den Spaß, den wir zusammen hatten

Auch zu Uli Hoeneß hatte Mandzukic ein gutes Verhältnis, dieser hätte ihn nach dem Vorfall im DFB-Pokal-Finale sogar persönlich angerufen um zu erfahren was passiert sei:

Ich wünsche ihm nur das Beste und will auch den Bayern-Fans danken. Diese Zeit wird immer eine schöne Erinnerung bleiben